DenkWelten e.V.



Das Museum – Weitere Exponate

Diese Seite beschreibt Exponate und Exponatideen, die nicht Teil der Pilotausstellung sind, aber bei zukünftigen, größeren Ausstellungen und langfristig in der Dauerausstellung gezeigt werden sollen.

Derrida: Spurensuche

Vignette DerridaRadikale Metaphysikkritik auf allen Ebenen – so könnte man Derridas Programm knackig zusammenfassen (wenn man denn müsste). Die »Rauschen«-Serie von Daniel Schulz, aus der unser Ausstellungsstück stammt, thematisiert die sich unablässig und in alle Richtungen fortschreibende Bewegung der Schrift, der Spur, der différance. Nach Derrida gibt es nichts, worauf sich ein Zeichen beziehen würde – sondern nur den Verweis auf den Verweis, der verweist... und so als Spur lesbar bleibt, ohne je gegenwärtig zu sein. Ein Geflecht mit einer sich fortwährend wandelnden Struktur, in dem wir nichtsdestoweniger Muster erkennen: Hier im Abbild des mittlerweile schon historischen Fernsehrauschen – ein sich ständig bewegendes Bild, das aber niemals ›da‹ ist, von dem es kein Original geben kann und das dennoch ein charakteristisches Aussehen hat, welches reproduziert und erkannt werden kann. Die »Rauschen«-Bilder von Daniel Schulz machen damit auch die Ironie sichtbar, die im Charakter dieser Gemälde als einzigartigen Kunstwerken liegt – und dekonstruieren ihn. (mehr...)


Nietzsche: Wie man mit dem Hammer philosophiert

Friedrich Nietzsche gilt als einer der bekanntesten Philosophen des Abendlandes. Insbesondere der Bereich der Ethik nimmt einen großen Teil seiner philosophischen Überlegungen ein. Nietzsche forderte den Umsturz traditioneller und zumeist religiös gefärbter Werte- und Normenvorstellungen, einen Prozess, den er als triadisch angeordnete Befreiung des Geistes anhand der Bilder von Kamel, Löwe und Kind veranschaulicht. Das Exponat greift diese nietzscheanische Klimax auf: Die erste Tafel steht für das Stadium des Kamels. Auf ihr sind einzelne Auszüge eines Gesetzestextes zu sehen. Eine zweite Tafel kann mit einem Werkzeug, z.B. einem Hammer, zerschlagen werden, wie es der Löwe bei Nietzsche zu tun vermag. Ein letztes Stadium ist mit dem Kind erreicht. Dieses baut neue und religiös unbeeinflusste ethische Normen auf. Auf einer dritten Tafel kann demnach mit Schildern ein neuer Gesetzestext vom Besucher »erschaffen« werden. Hierzu dienen bedruckte Elemente, mit ethisch gefärbten Vokabeln.

Status: konzipiert, derzeit zurückgestellt


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